Lyrical 189
Orkusnacht
Karg ist das Tal der Finsternis, karg ist die Nacht,
die Sterne kleben am Horizont wie Wachs in blasser Art.
Und der Mond erstickt im Dickicht des Grauen, bleich und sacht,
als hätt er jede Spur von Trost dem Dunkel dargebracht.
Meine Dämonen stehen vertikal und rufen ohne Rast,
sie flüstern mir ins Ohr, bis jede Wehr in mir verblasst.
Ich kann mich nicht mehr wehren, hab Stärke verloren und Halt,
ihr Wispern zieht mich nieder, in Tiefen trostlos, kalt.
Es zieht mich hinab in den Orkus, wo Schatten weben sacht,
dort ist es kalt und still in der Nacht,
wo selbst die Hoffnung nicht mehr wacht
und Schweigen über allem lacht.
