Lyrical 166
Mein Herz kommt zu dir in dieser dunklen Nacht,
wo Schatten träumen und der Mond erwacht.
Es legt sich leise dir auf die Brust,
getragen vom Wind, von uralter Lust.
Wie soll ich meinen Wunsch nur halten,
wenn Sterne längst für uns erkalten.
Wenn Zeit und Raum in Flammen stehn,
und Seelen sich im Nebel sehn.
Ein Schwur erklingt aus tiefem Schweigen,
die Geister selbst ihr Haupt neigen.
Kein Morgen trennt, was Nacht ersinnt,
weil wir im Dunkel füreinander sind.
Ich ruf dich leise mit Atem und Glut,
mein Blut vermischt sich mit deinem Mut.
In Runen glimmt, was keiner nennt,
der Stern, der unser Schicksal kennt.
