Lyrical 171
Du hast mich nicht gesucht – und ich dich nicht,
doch führte das Dunkel uns ins gleiche Licht.
Ein Flammenrest aus vergessener Zeit
ließ uns begegnen in Ewigkeit.
Wir standen nah, von Stille umhüllt,
wo jede Sehnsucht den Raum erfüllt.
Und sahen uns in alten Welten gar,
wo einst wir brannten – wunderbar.
Hörst du? Ich rufe durch Nacht und Wind,
wo Schatten flüstern, wer wir sind.
Fühlst du mein Denken, mein namenloses Flehn,
das sich mit deinem will verwehn?
Wir wissen nicht, wohin der Pfad uns trägt,
wo Schicksal webt und Traum sich regt.
Unsere Herzen berühren sich sacht,
verlorene Seelen in endloser Nacht.
Und wenn sich unsere Lippen vereinen zur Lust,
so trinkt das All aus beider Brust.
