Lyrical 173
In blassen Abendwiesen stand ich,
und wartete — die Luft so sacht.
Ich ahnte nicht, wie tief, wie heimlich
mein Herz nach deinem Atem wacht.
Wie meine Sinne, still und trunken,
nach dir in tiefer Stille riefen,
hab ich von deinem Saft getrunken,
die Zeit vergessen, Raum verschwiegen.
Und als ich dich in mir erkannt,
da hab ich — ohne Maß, ohne Schranken
dich allem Leben zugewandt,
als wär’s ein Dank, ein letztes Danken.
Wir haben keine andre Zeit als unsre.
Drum sei sie glühend, sei sie sacht —
denn was wir teilen, bleibt das Unsre,
ein Feuer, das im Herzen wacht.
