Dreißig Winter in eiserner Kälte vollbracht,
verharrtest du stumm in der endlosen Nacht.
Ich aber irrte durch mondlose Räume,
verlor mich im Glanz vergänglicher Träume.
Der Liebste lag nah – doch das Herz blieb leer,
sein Atem war warm, mein Dasein nicht mehr.
Emotionsloses Sein, ein Schattengewand,
das mich umschlang mit unsichtbarer Hand.
So trafen wir uns, wo der Abgrund ruft,
wo keine Sonne den Morgen sucht.
Nur Öde lebt dort, wo die Zeit vergeht,
wo Schweigen atmet und Wind verweht.
Ich erwarte dich nicht – und du mich nicht,
doch spinnt uns das Schicksal ein silbernes Licht.
Ein Seidenfaden, zart und klar,
unsichtbar webt er, was einst war.
Ich küsse dich nicht – doch verlangst du sehr,
so flüstert mein Atem von fern dir mehr.
Dann ruft in dir die Stimme sacht,
mich zu halten – bis stirbt die Nacht.
Und wenn das Dunkel die Sterne verschlingt,
ein leiser Klang durch die Stille dringt:
Ein Herz pocht dort, wo keins mehr schlägt –
ein Band, das selbst durch Schatten trägt.
