Die Unruhe lebt.
Sie kriecht durch die Ritzen des Morgens,
streckt sich in Gedanken, die nie ganz schlafen.
Sie flüstert, pocht, tanzt im Takt des Herzens,
das zu schnell schlägt, zu laut denkt.
Immer will sie es wieder,
das Fragen, das Suchen, das Aufbrechen.
Nicht ruhen, nicht bleiben, nicht schweigen.
Bis in die Abenddämmerung hinein,
wirbelt sie durch das Innere,
zieht Schleier aus Licht
und Schatten über die Seele,
als wolle sie etwas erinnern, das
noch nicht geschehen ist.
Und doch,
mit dem letzten Glühen des Himmels.
Wenn das Licht sich sammelt und still wird,
verneigt sich auch die Unruhe.
Sie legt sich nicht nieder, nein,
aber sie tritt zurück,
damit Hoffnung Raum hat.
Und Ruhe.
Für einen neuen Tag.
