Du süße Lust an diesem Abend,
haben wir uns leise vereint;
vielleicht, dass wir uns einst schon labend
in altvergessenen Jahren gemeint.
Und nun nach Zeit, die uns entfloh,
haben wir neu den Pfand entdeckt,
der uns zusammenhält, so roh,
doch zart, wie Duft, der still entdeckt.
Du, nach zweiundvierzig Jahren
in kargen Tälern einsam, schwer,
hast deine Last getragen, erfahren,
bis an des Denkens stillen Meer.
Ich, durch gesprengte Alltage fliehend,
vor Nähe, Berührung mich bewahrt,
hab doch in deinem Blick erblühend
mein Herz gefunden, unverzagt.
Und Abendluft, so sanft, so rein,
umhüllt uns beide, dich und mich;
die Welt mag stürmen, wir allein,
verbunden in der Lust Gesicht.
