Magst du das vollkommene Leben, so wisse,
nicht jede Frage verlangt eine Antwortreise.
Was an dich dringt rau, leise, schwer,
nicht alles begreift dein Herz und mehr.
Es rauscht die Welt in tausend Stimmen,
doch nicht jedes Echo soll dich bestimmen.
Lass ziehen, was deine Seele bedrängt,
nicht jedes Rätsel will gelöst sein.
Dein Geist ein Kelch, doch nie ohne Rand,
kein Mensch fasst alles mit Herz und Verstand.
So wage weise, was bleiben soll,
nicht jede Wahrheit macht Herzen voll.
Die Kraft des Lebens liegt oft im Lassen,
im Wissen, wann Gedanken verblassen.
Wer alles trägt, zerbricht zuletzt
drum halte leicht, was schwer dich verletzt.
Erkenne: Beschränkt ist jede Macht,
doch gross ist der Friede, der daraus erwacht.
Und suchst du Vollkommenheit still, unerreicht,
so blüht sie im Herzen, im Nu und leicht.